Mehrwertsteuer I
Freitag, 17 August 2007 -
Die KMU fürchten sich vor nichts so sehr wie vor der Mehrwertsteuer-Inspektion. Jeder der rund 200 Inspektoren der Eidg. Steuerverwaltung, Abt. MWST bringt der Steuerverwaltung jährlich im Schnitt 2 Mio CHF ein. Für Firmen, aber auch Vereine können die Besuche bedrohlich werden.
Es ist schon mehrmals vorgekommen, dass KMU’s zufolge MWST-Nachforderungen den Konkurs anmelden mussten oder knapp an einem Konkurs vorbeigekommen sind.
Durch die ab 1.7.2006 im Schnellverfahren eingeführten Erleichterungen am grossen Formalismus hat sich die Situation zwar etwas entschärft. Damit sind die auch in einem Bundesratsbericht genannten „kleinlichen bis pingeligen Kontrollen“ etwas kleiner geworden. Das ändert aber nichts daran, dass unter dem heute gültigen MWST-Gesetz die Anwendung der Vorschriften äusserst komplex und fast unzumut-bar ist, findet der Gewerbeverband-Direktor P. Triponez.
Die Unsicherheiten sind riesengross, gibt auch das Finanzdepartement zu. Wenn aber – wie in einem vor einiger Zeit im „Cash“ publizierten Artikel die Rede davon ist – dass 90 % aller MWST-Abrechnungen nicht korrekt sind, darf man mit Fug und Recht behaupten, dass das Gesetz in der heute ausgestalteten Form nicht anwendbar ist.
Für den Bund ist die Mehrwertsteuer übrigens die weitaus einträglichste Einnahmen-quelle, haben die Konsumenten im letzten Jahr doch ca. 20 Mio CHF in die Bundes-kasse abgeliefert.
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