Schulden machen zum Steuern sparen?
Mittwoch, 09 Mai 2007 -
Viele Steuerzahler sind der Meinung, es lohne sich, möglichst viele Schulden zu machen, um Steuern zu sparen. Allerdings führt dieser Ansatz nur in ganz wenigen Fällen zum finanziellen Erfolg.
Schulden verringern das steuerbare Vermögen, Schuldzinsen reduzieren das steuerbare Einkommen. Ob es vorteilhaft ist, Schulden zu machen oder zu erhöhen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Von der Höhe der Steuerbelastung, vom Zinssatz der Schulden und von der Rendite der damit getätigten Kapitalanlage
Beispiel: Aufstockung der Hypothek
Ein Grundeigentümer nimmt auf seine Liegenschaft eine zusätzliche Hypothek von CHF 350'000.- auf. Der Hypothekarzinssatz beträgt 3.25%. Die jährliche Hypothekarbelastung beläuft sich auf CHF 11'375.-. Bei einer durchschnittlichen Steuerbelastung von 25% (Bund und Kanton) reduziert sich die Steuerbelastung um CHF 2'845.-. Es verbleibt eine Belastung nach Steuern von CHF 8'530.-. Die Erhöhung der Hypothek kostet den Grundeigentümer netto 2,5%. Besteht nun die Möglichkeit, diese Summe von CHF 350'000.- nachhaltig in eine Kapitalanlage mit einer Rendite von mehr als 2,5 nach Steuern zu investieren, kann eine Erhöhung der Fremdverschuldung ins Auge gefasst werden. Damit sich die Sache lohnt, müsste die Rendite der Kapitalanlage aber mehr als 3% nach Steuern betragen.
Aufgrund der Erkenntnis, dass nachhaltige Renditen auf fremd finanzierten Anlagen kaum erreicht werden können, ist vom Schulden machen zum Zweck der Steuerersparnis abzuraten. Vielmehr wäre die Rückzahlung von Schulden zu empfehlen. Obwohl dadurch die Steuerbelastung steigt, stehen dem Steuerzahler mehr Mittel zur Verfügung, da die Einsparung der Schuldzinsen höher ist als die steuerliche Mehrbelastung.
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